Die erste Station war die Kansai Region, die mit den ehemaligen Kaiserstädten Nara und Kyoto das kulturelle Epizentrum Japans darstellt. Hier konnten Wirginia, Bärbel, Willi, Jürgen und David die wichtigsten buddhistischen Tempel und shintoistischen Schreine besuchen. Besonders beeindruckend war der große Buddha von Nara, aber auch die Stellungen der Wächtergottheiten weckten das Interesse der kleinen Reisegruppe. Denn hier fanden sich viele Überschneidungen zu den in Friedberg gelehrten Karatehaltungen. Abgerundet wurde das Programm durch das Training bei Schwertgroßmeister Tanaka und seiner Meisterschülerin Memida, die den KKFW-Kampfkünstlern wichtiges Wissen zum Gebrauch des Samuraischwertes und Kata (Ablaufformen) vermittelten.
Nach 10 Tagen ging es von der Metropolenregion weiter auf die Insel Okinawa, der Geburtsstätte des Karate und des Kobudo (Karate mit Bauernwaffen). Ein wichtiger Programmpunkt war hier der Besuch der königlichen Anlagen, wie dem Shurischloss, dem Mausoleum Tamaudun und der Sommerresidenz Shikinaen, denn dies waren die Wirkungsstätten der früheren Karate- und Kobudomeister. Natürlich stand auch hier das Training im Mittelpunkt. Großmeister Tamayose und sein Sohn unterrichteten an drei Seminartagen Kobudo (Waffenkampf), das nach ihrem Dojo, dem Tesshinkan, benannt ist.
KKFW-Dojo-Leiter David Dekreon half mit seinem Fachwissen und seinen japanischen und englischen Sprachkenntnissen durchgehend den Großmeistern bei der Vermittlung und unterrichtete selbst einige Trainingseinheiten. Neben dem Seminartaining mit über 50 Tesshinkan-Mitgliedern aus der ganzen Welt, wurden die Friedberger Karateka noch zu privaten Karate-Trainingseinheiten in das Tesshinkan Dojo bei Tamayose Sensei, in das Shubukan Dojo bei Uema Sensei (10. Dan) und in das Shuri Seibukan Dojo bei Toma Sensei (10. Dan) eingeladen.
Der krönende Höhepunkt der Reise war die Ehrung Dojo-Leiters David für seine Verdienste um die weltweite Verbreitung des Kobudo und die Ernennung zum europäischen Vertreter des Tesshinkan Karate.